Bedeutung

Im Rahmen der Globalisierung ist es auch zu einer Anpassung der Geschäftsgepflogenheiten gekommen. Asiatische Jugendliche studieren in Westeuropa und den USA und lernen Unternehmen in Praktika oder in einem Einstiegsjob kennen und umgekehrt. Bis auf einige "Ettikette" scheinen alle dieselbe "kulturelle" Geschäftssprache zu sprechen - solange die Lieferbeziehung normal verläuft.

Treten jedoch plötzlich Probleme zutage, wird offensichtlich, dass Kulturen sich nicht in wenigen Jahren ändern, sondern über Generationen "weitervererbt" werden. In Krisensituationen brechen dann häufig diese kulturellen Grundmuster durch und auf einmal besteht großes Unverständnis auf beiden Seiten.

Es zeigt sich immer wieder, dass diejenigen Unternehmen oder vielmehr Einkäufer langjährig erfolgreich sind, die bereit sind, sich auf andere Kulturen einzustellen bzw. einzulassen, ohne die eigene kulturelle Identität zu verleugnen.

Interkulturelle Kompetenz bedeutet folglich nicht nur, "Business-Ettikette" zu befolgen - dies gebietet der gute Umgang. Interkulturelle Kompetenz bedeutet hinter die Fassaden zu schauen, d.h., den Anderen, seine Motivation und sein Handeln zu verstehen. Der Erwerb interkultureller Kompetenz kann dabei mit der Aneignung einer Sprache verglichen werden. Hier ist es auch nicht mit dem Auswendiglernen von Wörtern und Regeln getan.